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Kapitel 7

Sein Blick war geradewegs auf den nackten Steinboden eines neuen Kontinents gerichtet, der mit 80 Kilometer pro Stunde an ihnen vorbeizog. Sektor 5. Die Kanten des spitzen Gesteins glichen Wellen, die an ihnen vorüber rauschten. Mike verlor sich darin. Im Bruchteil einer Sekunde schossen unzählige Bilder durch seinen Kopf. Ein Gefühl der Einsamkeit überkam ihn, zusammen mit einer endlosen Schwärze, die seine Gedanken umgab. Er bekam Gänsehaut davon. Jahre lang hatte er dieses Gefühl ertragen müssen und irgendwann war er komplett darin versunken. Die Zeit war vergangen, ohne dass er sie realisiert hatte. Er erinnerte sich nicht mehr an das, was er gegessen, oder an die Menschen, die er getroffen hatte, geschweige denn was außerhalb dieser Gitterstäbe gewesen war. Irgendwann wurde diese ewige Monotonie durch einen einzigen Menschen aufgebrochen. Wer war diese Person, die ihm den Schlüssel in die Freiheit zugespielt hatte? Er schien vertraut und gleichzeitig war er der ihm fremdeste Mensch überhaupt. Dann diese Asiatin, Mariko. Auch wenn sie einen etwas ungeschickten Eindruck machte, war sie ein Profi. Sie kam aus dem Osten. Wollte sie etwa wieder nach Hause? Mike sah sie vorsichtig durch den Rückspiegel an. Ihr Blick war nach innen gerichtet, auch wenn sie aus dem Fenster sah. Matt sah auf die Straße, musste sich aber nicht besonders konzentrieren, weil die sie schon kilometerlang geradeaus verlief. Der Riese war vielleicht eine tickende Zeitbombe. Er war ein Monster gewesen, aber ob er jetzt noch rückfällig werden konnte? Obwohl er sich oft kopfüber in die Gefahr stürzte, hatte Mike das Gefühl, dass er wusste, was er tat. Außerdem war er vorsichtig, was andere Menschen betraf. Das war kein Fehler, aber Mike konnte ihm auch ansehen, dass es schwer für ihn war, Bindungen einzugehen. Im Moment brauchten sie ihn, um zu überleben.

 

 

Wem konnte sie wirklich trauen? Mariko sah aus dem Fenster und gleichzeitig war sie gedanklich ganz woanders. Sie spürte Mikes Blicke durch den Rückspiegel. Wer war er wirklich, wo er doch die Sprache der Imperialisten sprach? Hatte er wirklich sein Gedächtnis verloren oder band er ihr nur einen Bären auf? Woher hatte er dieses erschreckende Talent zum Töten? An diesem Tag hatte sich alles verändert. An diesem Tag, an dem Sektor 1 in Sektor 6 eingefallen war. Sie hatte schon in der Widerstandsfront von Sektor 5 gekämpft und später hatte sie auch ihre Heimat verteidigt. Aber sie hatte nichts gegen die absolute Zerstörung ausrichten können. Familie, Freunde, Heimat – alles wurde ihr genommen. Der Einzige, der ihr in dieser Welt noch wichtig war, wartete auf ihn, dort in Sektor 6. Sie musste wieder zurück, um zu kämpfen. Allerdings hätte sie es alleine nie so weit geschafft. Ohne Mike und Matt wäre sie wohl schon lange erschossen worden. Ja und ohne diesen Unbekannten hätte sie niemals aus der Zelle fliehen können. Steckte Mike ihm unter einer Decke? Beide sprachen die Sprache der Imperialisten. Aber Matt schien ihm zu vertrauen und der Riese war ein sehr vorsichtiger Mensch. Schwer einzuschätzen und schwer zu kontrollieren. Allerdings war er verlässlich. Er hatte viel Erfahrung mit Waffen und ihrer Verwendung. Auch wenn er ein Menschenkenner war, konnte er nicht mit ihnen umgehen. Mariko vertraute seiner psychischen Stabilität nicht. Wenn dieses Kraftpaket wieder ausrasten sollte, hätte er wohl keine Probleme, Mike und sie zu töten, wenn sie nicht aufpassten. Mariko wusste nicht, ob und wie lange sie den Männern vertrauen konnte. Fakt war, dass sie die Beiden brauchte, um nach Sektor 6 zu kommen. Sie würden noch viele Landesgrenzen überqueren müssen. Das konnten sie nur zusammen schaffen.

 

 

Die Straße schien sich endlos zu erstrecken. Wenigstens war sie größtenteils eben und mit Sand überstreut. Für Sektor 5 eine Seltenheit. Das Verkehrsnetz von Sektor 3 war wesentlich zuverlässiger. Die Tankanzeige signalisierte Matt, dass es nicht mehr lange dauern würde. Sie fuhren schon jenseits der Reserve-Anzeige. In diesen stillen Momenten fühlte er sich eingeengt. Mike saß neben ihm und sah aus dem Fenster, genauso wie Mariko auf der Rücksitzbank. An was dachten sie gerade? Mikes Blick war größtenteils finster. Marikos war verunsichert, vielleicht mit einem Hauch Sehnsucht versehen. Es fiel Matt schwer, den Beiden zu vertrauen. Die Asiatin war wohl äußerlich sehr abgeklärt – sie wollte zumindest so wirken –, aber im Inneren hatte sie Angst. Das hing wohl mit ihrer Sehnsucht zusammen.

Klammert sie sich deshalb so an den Imperialisten und mich, obwohl sie uns nicht leiden kann?

Mikes finsterer Blick war schwer zu durchschauen. Erinnerte er sich an seine Gefangenschaft oder überlegte er, wie es weitergehen sollte? Vielleicht verheimlichte er den Beiden etwas. Gedankenverlust? Das war eine kindische Ausrede. Es war nicht unmöglich, aber unglaubwürdig. Immerhin kommuniziert er mit der Sprache des Feindes. Arbeitete er letztlich für sie? Die Asiatin könnte auch nur versuchen, Mike und ihn zu benutzen, um ihre eigenen Ziele zu verwirklichen. Matt musste vorsichtig sein. Allerdings würde er sich für eine Weile auf Mikes Verstand verlassen müssen. Er war klug, hatte einen schon fast unheimlichen Durchblick. In diesem Spiel zogen sie scheinbar alle an einem Faden, aber in Wirklichkeit hatte jeder seinen eigenen Fäden in der Hand. Wohin führte Matts Faden? An welchen Ort würde ihn diese Straße bringen? Er ist mit den Beiden gekommen, um Imperialisten zu töten. Rache an denen, die ihm alles weggenommen haben. Er schloss kurz seine Augen und sah das Bild von zwei Menschen in seinem Kopf. Dann spürte er, wie Mike an seinem Lenkrad riss.

„Hey, alles klar? Soll ich weiter fahren?“, fragte er besorgt.

„Nein, geht schon.“, brummte Matt. „Wir bleiben sowieso gleich stehen.“

Er würde alleine herausfinden müssen, wohin ihn sein Faden führte. Vielleicht war er sogar der Einzige der Drei, der es nicht wusste. So eine gefährliche Situation. Und so spannend.

 

(c) Julian Jungermann


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