Die Sonne blieb immer noch hinter den grauen Wolken verborgen, als wollte sie sich erst ein Bild davon machen, was die beiden unbekannten Reisenden unter ihrem Himmel zu verwirklichen vermochten. Es war etwas k\u00fchl und sie waren bereits ein paar Stunden gelaufen, was ein gewisses, noch in Zaum zu haltendes Hungergef\u00fchl ausgel\u00f6st hatte. Die Landschaft hatte sich trotzdem nicht sonderlich ver\u00e4ndert. Der Boden war unfruchtbar und fest. Nur strohtrockenes Gras bedeckte die nackte Erde ein wenig. Ab und zu kamen sie an einigen verfaulten B\u00e4umen vorbei. Manche stachen vereinzelt in den Himmel, die stacheligen \u00c4ste Angst einfl\u00f6\u00dfend, w\u00e4hrend manchmal sogar kahle W\u00e4ldchen zu erkennen waren. Wenn man diese Umgebung mit drei Worten zusammenfassen k\u00f6nnte \u2013 Mike w\u00fcrde h\u00f6chstwahrscheinlich kahl<\/em>, grau<\/em> und kalt<\/em> bevorzugen.<\/p>\n

Am n\u00f6rdlichen Horizont sah man ein paar Berge, in Nebel eingedeckt. Diese sollten jedoch nicht ihr Ziel sein. Mike wollte es vermeiden, \u00fcber irgendwelche Gebirge zu klettern und sich den Tod zu holen, nachdem er aus diesem Gefangenenlager ausgebrochen war.<\/p>\n

Er konnte immer noch keinen klaren Gedanken fassen. Zum Beispiel war f\u00fcr ihn immer noch unklar, warum er \u00fcberhaupt im Gef\u00e4ngnis gesessen hatte. Was f\u00fcr ein Mensch war er gewesen, der einen Gef\u00e4ngnisaufenthalt verdient hatte? Zun\u00e4chst entschied er jedoch, sich auf sein \u00dcberleben zu konzentrieren. Zweifel an sich selbst waren der t\u00f6dlichste Feind, dem er begegnen konnte und dem er je begegnet war.<\/p>\n

\u201eGrausam.\u201c<\/p>\n

\u201eWas sagst du?\u201c, fragte Mike, der von Marikos Gemurmel aus den Gedanken geholt wurde.<\/p>\n

\u201eKannst du dir vorstellen, dass dieser Boden einmal fruchtbar war?\u201c<\/p>\n

\u201eSicher. Wird Boden unfruchtbar geboren?\u201c<\/p>\n

\u201e\u00dcblicherweise bleibt er fruchtbar, wenn man sich um ihn k\u00fcmmert!\u201c, giftete Mariko zur\u00fcck. \u201eDer Krieg ist daran schuld, dass hier alles vertrocknet ist.\u201c<\/p>\n

\u201eErnsthaft?\u201c, fragte Mike erstaunt.<\/p>\n

\u201eNat\u00fcrlich.\u201c, seufzte Mariko. \u201eHunderttausende Stiefel haben diese Erde zertreten, hunderttausende leblose K\u00f6rper zerdr\u00fcckten das Gras und ihr Blut ist in den Boden eingedrungen. Wie ein Gift. Ohne diesen sinnlosen Krieg w\u00e4re hier alles in Ordnung.\u201c<\/p>\n

\u201eIst das nicht immer so?\u201c, fragte Mike. \u201eWenn alles in Ordnung w\u00e4re mit der Welt und ihren Menschen, wenn es keine Kriege und keinen Tod g\u00e4be, k\u00f6nnten wir dann nicht vom Paradies sprechen? Aber das Paradies ist so weit von uns entfernt wie vollkommener Frieden. Mit dem Moment, in dem wir nach den Fr\u00fcchten des Fortschritts eiferten, wurden wir als S\u00fcnder gebranntmarkt.\u201c<\/p>\n

\u201eIst das dein Glaube?\u201c, fragte Mariko. \u201eInteressant.\u201c<\/p>\n

\u201eWas glaubst du?\u201c, fragte Mike und warf ihr ein kleines L\u00e4cheln zu.<\/p>\n

\u201eIch?\u201c Mariko senkte ihren Blick. \u201eIch habe lange aufgeh\u00f6rt zu glauben.\u201c<\/p>\n

Mike sah nachdenklich zum Himmel. Die Wolken begannen sich ganz langsam zu lichten. Trotzdem w\u00fcrde es wohl noch eine Zeit lang dauern, bis sie die Sonne zu Gesicht bekommen w\u00fcrden.<\/p>\n

Es w\u00e4re sch\u00f6n, wenn ich wieder anfangen k\u00f6nnte zu glauben.<\/em><\/p>\n

In ein paar Stunden w\u00fcrde es Abend sein.<\/p>\n

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Es f\u00fchlte sich\u2026 schwammig an. Auf eine beruhigende Art war es warm. Und nass.<\/p>\n

Die Person, die ihre Augen halb geschlossen hatte, pulte tiefer mit den Fingern seiner linken Hand. In der Rechten hielt er eine Mossberg Jagdflinte. Sie war tief in seine Handfl\u00e4che gegraben, klebte an ihm, wie ein Teil seines K\u00f6rpers.<\/p>\n

Durch seinen Kopf schossen einige Bilder wie Kugeln, drangen durch seine Augen und zersplitterten dann vor den F\u00fc\u00dfen mehrerer bewaffneter Menschen. Sein Blick nahm die Au\u00dfenwelt kaum noch wahr. Seine Welt spielte sich vor seinem inneren Auge ab. Alles, was ihm die Sicht auf seine Gedanken versperrte, musste er zerst\u00f6ren.<\/p>\n

Langsam tauchten die Finger seiner linken Hand, die im Sch\u00e4del eines Soldaten steckten, an die Oberfl\u00e4che. Mit gestochen scharfem Blick nahm er das Blut wahr, das an ihnen klebte. Vorsichtig streckte er seine Zunge heraus und leckte das Blut von seinen Fingern. Sein Herz begann pl\u00f6tzlich aufgeregt zu schlagen. Er bekam eine G\u00e4nsehaut.<\/p>\n

Als er seinen Kopf hob, standen zwei Menschen vor ihm. Sie trugen die feindliche Uniform und waren bewaffnet. Sofort schw\u00e4rzte sich sein Blick und der Drang zu t\u00f6ten erwachte von neuem. Langsam, wie ein J\u00e4ger, der seine Beute gesichtet hatte, wandte er sich von der Leiche ab, vor der er gesessen hatte und richtete sich auf. Dann ging er leicht in die Knie, um Schwung zu holen. Mit ausgestreckter Flinte stie\u00df er sich vom Boden ab und rannte auf die Beiden zu, die sich vor sein inneres Auge stellten. Er w\u00fcrde ihre Sch\u00e4del spalten.<\/p>\n

Er w\u00fcrde ihr inneres Auge finden und es herausrei\u00dfen. Was auch immer er daf\u00fcr tun musste.<\/p>\n

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Mike bekam eine G\u00e4nsehaut und er glaubte, dass es Mariko genauso gehen musste. Der Mann sa\u00df inmitten der Leichen von einem Dutzend imperialer Truppen. In der rechten Hand hielt er eine Mossberg. Sein wei\u00dfes Hemd, seine blaue Jeans und selbst seine blonden, schulterlangen Haare \u2013 nahezu jede Stelle seines K\u00f6rpers war blutbesudelt. Und es war nicht sein eigenes.<\/p>\n

Der Typ scheint wie abwesend zu sein.<\/em><\/p>\n

Pl\u00f6tzlich bohrte sich der d\u00e4monische Blick dieses Teufels in Mikes Kopf. Der Mann sprang auf und streckte ihnen das Jagdgewehr entgegen. Dann fing er an, grauenvoll zu lachen und rannte auf die Beiden zu.<\/p>\n

\u201eRUNTER!\u201c, schrie Mariko und st\u00fcrzte sich auf Mike, um ihn zu Boden zu rei\u00dfen. Der Streuschuss der Mossberg hatte sie nur knapp verfehlt.<\/p>\n

\u201eSteh nicht wie verhext in der Gegend herum, tu lieber was!\u201c, fauchte Mariko und sprang auf. Der Mann lachte und zielte wieder mit der Flinte auf sie. Mariko sah ihm kreidebleich in seine schwarzen Augen. Sie hatte keine M\u00f6glichkeit, dem Streuschuss auszuweichen.<\/p>\n

\u201eERSCHIE\u00df IHN!\u201c, schrie sie au\u00dfer sich vor Angst, aber Mike lie\u00df die Waffe stecken, sprang daf\u00fcr auf und riss das Gewehr in eine andere Richtung. Der Schuss ging erneut ins Leere. Nun schleuderte der Mann sein Gewehr aber wieder zur\u00fcck in Mikes Richtung und schlug ihm den Griff ins Gesicht. Irgendwo in seinem Mund riss das Zahnfleisch und befreite Blut aus seinen Mundwinkeln. Er brach benebelt zusammen und blickte mit verschwommener Sicht auf. Mariko hatte dem Angreifer die Mossberg aus der Hand getreten, aber nun fiel dieses Ungeheuer \u00fcber sie her.<\/p>\n

Mike nahm all seine Kraft zusammen, sprang auf und schlang seine Arme von hinten um die Schultern des Mannes, um ihn zur\u00fcckzuhalten. Das f\u00fchlte sich f\u00fcr ihn an, als ritt er Rodeo auf einem Stier. Dieser Verr\u00fcckte hatte in der Tat Oberarme wie ein Bulle und war ebenso stark. Mit M\u00fche und Not gelang es Mike, das Biest zur\u00fcckzuhalten, w\u00e4hrend Mariko ihm gezielt Schl\u00e4ge ins Magendreieck gab. Das zeigte zu Mikes Entsetzen nicht viel Wirkung. Der Verr\u00fcckte schrie aus Leibesseele. W\u00fcrde er ihn loslassen, w\u00e4re das ihr Tod.<\/p>\n

\u201eWenn das nicht hilft\u2026\u201c, fauchte Mariko, holte Schwung und trat dem Besessenen mit aller Kraft zwischen die Beine. F\u00fcr kurze Zeit herrschte Stille. Dann begann der Mann wieder laut aufzuschreien und riss Mike beinahe seine Arme aus, obwohl er der Kontrollierte sein sollte. Schlie\u00dflich musste Mike loslassen, was zur Folge hatte, dass der Verr\u00fcckte auf Mariko eindrosch. In dem Moment, in dem die kleine Asiatin zusammen gebrochen war, drehte er sich zu Mike um und schlug weiter auf ihn ein.<\/p>\n

\u201eJETZT REICHT\u2019S ABER!\u201c, br\u00fcllte Mariko und als sich der Verr\u00fcckte wieder zu ihr umdrehen wollte, blickte er dem Lauf ihrer Waffe entgegen. \u201eTr\u00e4um s\u00fc\u00df, du Monster.\u201c<\/p>\n

\u201eHALT!\u201c<\/p>\n

Marikos Hand zitterte. Sie versuchte ihren Blick nicht von dem Biest abzuwenden, das sie drohend anfunkelte, aber verd\u00e4chtig ruhig blieb. Mike hatte seine Hand stoppend zu ihr ausgestreckt.<\/p>\n

\u201eIch wei\u00df nicht, was du meinst. Ich versteh\u2019s nicht. Warum genau soll ich dieses St\u00fcck Schei\u00dfe nicht erschie\u00dfen?\u201c, knurrte sie mit zusammen gebissenen Z\u00e4hnen.<\/p>\n

\u201eWeil er keiner von ihnen ist.\u201c, keuchte Mike ersch\u00f6pft.<\/p>\n

\u201eEr will uns umbringen!\u201c, schrie Mariko au\u00dfer sich vor Schreck. \u201eEr hat vollkommen den Verstand verloren! Ich jag ihm jetzt eine Kugel durch das Hirn!\u201c<\/p>\n

\u201eWarte. Nur kurz. Lass mich mit ihm reden.\u201c<\/p>\n

\u201eReden?\u201c, keuchte Mariko fassungslos. Mike ging mit etwas Sicherheitsabstand um den Verr\u00fcckten herum und stellte sich einige Meter neben Mariko. Er konnte erkennen, dass der Mann den Lauf der Waffe mit einem nachdenklichen Blick fixierte.<\/p>\n

\u201eDu geh\u00f6rst nicht zu denen, oder?\u201c, fl\u00fcsterte Mike ihm zu. \u201eDu bist kein Imperialist. Du bist ein Bewohner von Sektor 3. Ein Opfer.\u201c Der Mann drehte seinen Kopf abrupt in Mikes Richtung. Mariko h\u00e4tte ihn vor Schreck fast erschossen. \u201eMariko, nimm die Waffe runter.\u201c, zischte Mike aufgeregt und legte seine Hand auf den Lauf ihrer Waffe, um sie herunterzudr\u00fccken.<\/p>\n

\u201eDu bist verr\u00fcckt.\u201c, stammelte Mariko und taumelte einige Schritte zur\u00fcck.<\/p>\n

\u201eWir sind keine Imperialisten.\u201c, erkl\u00e4rte Mike. \u201eWir sind H\u00e4ftlinge, die aus einem ihrer Gefangenenlager hier in der N\u00e4he geflohen sind. Diese Uniformen und Waffen haben wir ihnen gestohlen. Wir hassen die Imperialisten wie du. Wir sind genauso Opfer wie du. Wie Sektor 3.\u201c<\/p>\n

\u201eSEKTOR 3 IST TOT!\u201c, fauchte der Mann und Tr\u00e4nen schienen sich f\u00fcr kurze Zeit aus seinen schwarzen Augen befreien zu wollen, aber sie blieben verborgen.<\/p>\n

\u201eSo k\u00f6nnte man es auch sagen.\u201c, seufzte Mike. \u201eWir sind jedenfalls nicht deine Feinde. Du darfst dein Jagdgewehr wieder aufnehmen, wenn du magst. Dann kannst du weiter deines Weges ziehen und wir gehen weiter unseren Weg. Du kannst diese Flinte auch nehmen und uns erschie\u00dfen. Zumindest kannst du es versuchen. Aber es gibt noch eine dritte M\u00f6glichkeit.\u201c Mike wartete einen Moment, um die Reaktion des Mannes abzuwarten. Der reagierte nicht, sondern wartete geduldig auf Mikes Vorschlag. \u201eDu kannst mir deinen Namen verraten und mit uns nach Sektor 6 gehen, um diese elenden Imperialisten zu zerschlagen.\u201c<\/p>\n

\u201eWarum sollte ich dir trauen? Du sprichst ihre Sprache, genauso wie diese Frau!\u201c, zischte der Mann. \u201eIhr wollt mich doch verarschen!\u201c<\/p>\n

\u201eIch bin es Leid die selbe Entschuldigung immer wieder sagen zu m\u00fcssen. Es ist wahr, dass ich ihre Sprache spreche. Aber Fakt ist, dass ich mit dieser Frau in einem Gefangenenlager sa\u00df. Ich habe zwar mein Ged\u00e4chtnis verloren, aber logischerweise m\u00fcssen die Imperialisten mir nicht gut gesinnt gewesen sein, meinst du nicht auch?\u201c<\/p>\n

Der unbekannte D\u00e4mon sah Mike mit einem eiskalten Blick an. Er wollte ihm wohl immer noch nicht richtig vertrauen. Dennoch schien er sich etwas beruhigt zu haben. \u201eEs ist unm\u00f6glich, alle<\/em> zu t\u00f6ten. Wie hatten wei\u00df Gott keine schlechte Armee und sie haben uns \u00fcberrollt. Zahlenm\u00e4\u00dfige \u00dcberlegenheit, bessere Technologie. Ihr k\u00f6nnt eure Tr\u00e4ume aufgeben. Bevor ich in dieser H\u00f6lle verrecke, nehme ich so viele Imperialisten mit, wie es mir m\u00f6glich ist.\u201c<\/p>\n

\u201eWas h\u00e4ltst du davon, am Leben zu bleiben? Wenn du mit uns nach Sektor 6 kommst, dann kannst du so viele Imperialisten t\u00f6ten, wie du willst. Und dabei kannst du dein Leben dem Widerstand opfern. Dann verendest du wenigstens nicht erb\u00e4rmlich in dieser Ein\u00f6de, sondern auf dem Schlachtfeld, w\u00e4hrend du daf\u00fcr k\u00e4mpfst, dein altes Leben zur\u00fcck zu bekommen.\u201c<\/p>\n

Mariko tippte Mike von hinten auf die Schulter und warf ihm einen verwirrten Blick zu. \u201eKannst du mir erkl\u00e4ren, was zum Teufel du machst?\u201c<\/p>\n

Mike antwortete ihr nicht, sondern lauschte dem kalten Wind, der die Worte seines Gegen\u00fcbers zu ihm transportierte.<\/p>\n

\u201eMein altes Leben wird nie wieder zur\u00fcckkommen.\u201c, fl\u00fcsterte er finster. \u201eAber ich erkenne eure Leben an. Ihr seid nicht meine Feinde.\u201c<\/p>\n

\u201eDas hei\u00dft?\u201c, fragte Mike. \u201eWie wirst du dich entscheiden?\u201c<\/p>\n

\u201eIch schlie\u00dfe mich euch an. Allerdings wird es kein B\u00fcndnis sein. Auf dieser sinnlosen Reise werde ich euch weder helfen, wenn ihr in Gefahr seid, noch werde ich irgendwie mit euch kooperieren, um eure Ziele zu verwirklichen. Ich komme mit euch, um meine eigenen Interessen auszuleben. Wenn ihr mir dabei in die Quere kommt, t\u00f6te ich euch. Besonders dich<\/em> werde ich im Auge behalten! Jeder spricht die Sprache von Sektor 1, weil sie am weitesten verbreitet ist, aber du sprichst sie wie deine Muttersprache. Das stimmt mich nachdenklich. Ich muss mir erst ein Bild von dir machen.\u201c<\/p>\n

\u201eWir verstehen uns.\u201c, grinste Mike. \u201eSolange du Imperialisten umbringst, hilfst du uns, ohne es zu merken. Und wir w\u00fcrden es nicht wagen, dir in die Quere zu kommen. Eventuell helfen wir dir sogar dabei.\u201c<\/p>\n

\u201eIch brauche keine Hilfe. Aber tut meinetwegen, was ihr nicht lassen k\u00f6nnt.\u201c<\/p>\n

\u201eJetzt fehlt die letzte Bedingung.\u201c, sagte Mike ernst, w\u00e4hrend der Mann seine Mossberg aufhob. \u201eAls Zeichen des Vertrauens verrate uns deinen Namen. Ich bin Michael. Du kannst mich Mike nennen. Die junge Dame hei\u00dft Mariko.\u201c<\/p>\n

\u201eWas hast du getan?\u201c, rief Mariko w\u00fctend. \u201ePlappere nicht meinen Namen ohne Erlaubnis aus!\u201c<\/p>\n

\u201eIch vertraue euch nicht und ich verlange nicht, dass ihr mir vertraut.\u201c, murmelte der Mann desinteressiert. \u201eDennoch, mein Name ist Mattis. Aber ich hasse ihn, also wagt es nicht, mich so zu nennen.\u201c<\/p>\n

\u201eWie sollen wir dich sonst nennen?\u201c, lachte Mike am\u00fcsiert.<\/p>\n

\u201eMatt ist angemessen.\u201c<\/p>\n

\u201eAlles klar, Matt<\/em>!\u201c, rief Mike und klopfte ihm auf die Schulter. Matt war etwas gr\u00f6\u00dfer als er und deutlich st\u00e4rker gebaut. Au\u00dferdem schien er \u00e4lter zu sein. Die Falten auf der Stirn konnten aber auch stressbedingt sein. Er war schwer einzusch\u00e4tzen. Die kleine Asiatin war da schon anders. Sie war kalt, aber nicht abgekl\u00e4rt. Sie konnte k\u00e4mpfen, war aber wesentlich j\u00fcnger als Mike und Matt, vielleicht sogar bis zu zehn Jahre.<\/p>\n

\u201eIch wei\u00df nicht, ob das eine gute Idee ist.\u201c, seufzte Mariko und sah Matt unsicher an.<\/p>\n

\u201eSei doch nicht so.\u201c, l\u00e4chelte Mike. \u201eDas wird sicher lustig zu dritt. Au\u00dferdem ist Matt ziemlich stark, wir werden ihn brauchen.\u201c<\/p>\n

\u201eIch sage es noch einmal: Ich lasse mich nicht von euch-\u201c<\/p>\n

\u201eSchon gut, Gro\u00dfer.\u201c, unterbrach ihn Mike gelassen. \u201eOb du es willst oder nicht: Wir holen uns unsere Freiheit wieder zur\u00fcck. Zusammen!\u201c<\/p>\n

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(c) Julian Jungermann<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die Sonne blieb immer noch hinter den grauen Wolken verborgen, als wollte sie sich erst ein Bild davon machen, was die beiden unbekannten Reisenden unter ihrem Himmel zu verwirklichen vermochten. Es war etwas k\u00fchl und sie waren bereits ein paar Stunden gelaufen, was ein gewisses, noch in Zaum zu haltendes Hungergef\u00fchl ausgel\u00f6st hatte. Die Landschaft […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":203,"menu_order":1,"comment_status":"open","ping_status":"open","template":"","meta":[],"yoast_head":"\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n