(Auch als H\u00f6rprobe<\/a> verf\u00fcgbar)<\/p>\n

 <\/p>\n

\u201eDa ist er!\u201c<\/p>\n

\u201eWir haben ihn.\u201c<\/p>\n

\u201eIch gehe.\u201c<\/p>\n

\u201eWarte, Rob! Wir d\u00fcrfen nicht-\u201c<\/p>\n

\u201eWenn wir uns jetzt nicht einmischen, ist alles vorbei!\u201c<\/p>\n

\u201eDenk dran: Du darfst nicht so viel-\u201c<\/p>\n

\u201eIch wei\u00df, ich wei\u00df! Ich bin dann weg.\u201c<\/p>\n

Rob verlie\u00df den Konferenzraum, der nur vom Licht der Monitore erhellt wurde, und lie\u00df die anderen drei stehen. Den Weg durch die sich endlos streckenden Korridore des St\u00fctzpunkts legte er in bestechender Geschwindigkeit zur\u00fcck. Mitten im vorbeirauschenden Meer aus wei\u00dfer Umgebungsfarbe stoppte er und betrat einen der R\u00e4ume zu seiner Rechten, verschwand darin und damit spurlos.<\/p>\n

Etwa zur selben Zeit \u2013 auf diesem Planeten war es bereits finstere Nacht \u2013 standen zwei Gestalten in der Seitenstra\u00dfe einer Kleinstadt \u00fcber eine Person gebeugt, die am Boden kauerte. Sie waren bereit, \u00fcber ihre Beute herzufallen, als sie bemerkten, dass sie nicht allein waren. Nachdem sie etwas \u00fcberrascht von ihrem Opfer aufsahen, starrten sie diesen Jungen perplex an. Das Licht der Stra\u00dfenlaterne gab von ihm nur eine bedrohliche Silhouette preis. Auch wenn sie ihn in den Schatten kaum erkennen konnten, l\u00f6ste sein blo\u00dfer Umriss nackte Panik in ihnen aus, die sie noch nie zuvor gesp\u00fcrt hatten.<\/p>\n

\u201eDas ist-!\u201c<\/p>\n

\u201eWollt ihr mir etwa meine Beute stehlen?\u201c<\/p>\n

Die zwei Abarten sahen gebannt und zitternd vor Todessangst auf seine in Schatten geh\u00fcllte Erscheinung, sprangen auf und ergriffen die Flucht. Das Opfer der beiden lag am Boden und r\u00fchrte sich nicht. Er hatte wohl sein Bewusstsein verloren.<\/p>\n

Das macht es einfacher.<\/em><\/p>\n

Rob kam der schlafenden Person n\u00e4her und betrachtete sie f\u00fcr eine Weile. Als er in das zarte Gesicht des Jungen sah, glaubte Rob alles zu erkennen, was kommen w\u00fcrde. Er seufzte etwas mitleidig, sah in eine andere Richtung und dachte kurz \u00fcber das nach, was er im Begriff war, zu tun. Er wusste, dass er nicht viel Zeit verlieren durfte. Schlie\u00dflich nahm er ihn auf den Arm und verschwand ebenso spurlos, wie er erschienen war.<\/p>\n

 <\/p>\n

 <\/p>\n

Crye wachte in einem Krankenzimmer auf. Hinter seiner Stirn schien eine Nadel zu sitzen, die ihm in seinen linken Augapfel stach. Das Licht an der Decke bereitete ihm Kopfschmerzen \u2013 er kniff die Augen zu und hoffte, dass es besser werden w\u00fcrde. Sein K\u00f6rper war taub und kraftlos. So hatte er sich noch nie gef\u00fchlt: Wie ein Wrack, bei dem sich eine Bergung nicht mehr lohnen w\u00fcrde.<\/p>\n

\u201eTut es noch sehr weh?\u201c<\/p>\n

Die Stimme war angenehm und kam aus seinem Umfeld. Crye zwang sich, die Augen einen Spalt zu \u00f6ffnen und drehte seinen Kopf nach rechts, um die schemenhaften Umrisse eines Jungen zu erkennen, der an seinem Bett sa\u00df. Sein Haar war braun, wild und ein wenig rebellisch. Auch seine Augen hatten einen Braunton, der aber dunkler war als der seiner Haare \u2013 ja, schon beinahe schwarz. Zu ausf\u00fchrlicheren Analysen konnte er sich nicht hinrei\u00dfen. Er schloss die Augen wieder, weil ihm schwindelig wurde.<\/p>\n

\u201eIst schon okay. Wir bekommen dich wieder hin. Ruhe dich ein bisschen aus, ja?\u201c<\/p>\n

Crye wollte ihm antworten, aber seine Lippen waren wie zusammengeschwei\u00dft. Dabei wollte er den Jungen nach seinem Namen fragen, wollte ihm danken, wollte wissen, wo er \u00fcberhaupt war und warum er ihn gerettet-<\/p>\n

Was ist eigentlich passiert?<\/em><\/p>\n

Er riss die Augen auf und starrte seinen vermeintlichen Retter verzweifelt an, der jetzt besorgt auf ihn herabblickte. Crye konnte sich \u00fcberhaupt nicht daran erinnern, was geschehen war.<\/p>\n

Das kann doch nicht-!?<\/em><\/p>\n

\u201eWas hast du? Alles okay? HEY!\u201c<\/p>\n

Cryes Sicht verblasste so sehr, bis er alles nur noch verschwommen wahrnahm. Er realisierte gerade noch, wie eine Krankenschwester seinen Speichel abwischte, ehe er schon wieder weggetreten war.<\/p>\n

 <\/p>\n

 <\/p>\n

Als Crye aufwachte, ging es ihm schon wesentlich besser. Dieser Junge sa\u00df immer noch \u2013 oder wieder? \u2013 neben seinem Bett und sah zufrieden zu ihm herab.<\/p>\n

\u201eAlles klar?\u201c<\/p>\n

\u201eIch denke schon.\u201c<\/p>\n

Crye konnte wieder reden. Es ging leichter, als er gedacht hatte. Vorhin hatte er kein Wort herausbekommen. Nicht aus Angst oder Aufregung, sondern weil er einfach nicht in der Lage dazu gewesen war.<\/p>\n

Ein beunruhigendes Gef\u00fchl, sich nicht ausdr\u00fccken zu k\u00f6nnen.<\/em><\/p>\n

\u201eWer bist du? Was ist mit mir passiert?\u201c<\/p>\n

\u201eMein Name ist Rob. Ich habe dir aus einer, sagen wir, misslichen Lage geholfen und nun bist du hier.\u201c<\/p>\n

\u201eWas bedeutet hier<\/em>?\u201c<\/p>\n

\u201eDas hier ist die Union<\/em>. Wir sind ein ziemlich gruseliger Verein, wenn du mich fragst. Aber es gibt da noch einen anderen, der ist meiner Meinung nach noch viel gruseliger und der hat dich angegriffen.\u201c<\/p>\n

\u201eWarum?\u201c<\/p>\n

\u201eWoher soll ich das wissen? Ich w\u00fcnsche mir selbst manchmal, dass ich die schr\u00e4gen Gedankeng\u00e4nge von denen endlich besser verstehe. Die bereiten mir nichts als \u00c4rger.\u201c<\/p>\n

\u201eWer sind die<\/em>?\u201c<\/p>\n

\u201eSie nennen sich der Orden<\/em>, aber das w\u00fcrde jetzt zu weit f\u00fchren.\u201c<\/p>\n

\u201eSind wir gerade auf eurem St\u00fctzpunkt?\u201c<\/p>\n

\u201eGanz genau.\u201c<\/p>\n

Rob grinste freundlich und schien am\u00fcsiert dar\u00fcber zu sein, dass er ihm so viele Fragen stellte.<\/p>\n

\u201eEs ist komisch.\u201c, \u00fcberlegte Crye, \u201eIch kann mich kaum erinnern. Nur an meinen Namen.\u201c<\/p>\n

\u201eNun, du hast einen ordentlichen Schlag auf den Kopf bekommen. Waren zwei \u00fcble Burschen, die dich in dieser Seitenstra\u00dfe verhauen haben. Aber das wird schon wieder. Unsere Leute von der Krankenstation sind super und wenn die sagen, dass du dich bald wieder erinnerst, kannst du darauf wetten, dass das auch so sein wird. Wie hei\u00dft du denn eigentlich?\u201c<\/p>\n

\u201eTut mir leid. Ich bin Crye.\u201c<\/p>\n

\u201eMacht nichts. Nett, dich kennen zu lernen, Crye! Kannst du dich an irgendwelche Personen au\u00dfer deinen Angreifern erinnern? Freunde? Familie?\u201c<\/p>\n

\u201eIch-\u201c<\/p>\n

Als er versuchte, dar\u00fcber nachzudenken, bekam er Kopfschmerzen. Rob schien das zu bemerken, denn gerade, als der Schmerz am schlimmsten war, sagte er: \u201eDu solltest f\u00fcr den Rest des Tages im Bett bleiben.\u201c<\/p>\n

\u201eAber-\u201c<\/p>\n

\u201eIch bleibe so lange hier, wie du willst. Kannst mir L\u00f6cher in den Bauch fragen, bis du nicht mehr reden kannst. Versprochen.\u201c<\/p>\n

Rob lachte etwas tollpatschig und zwinkerte ihm zu. Crye wurde daraufhin etwas wohler zumute. Zumindest hatte er das Gef\u00fchl, dass Rob ihm nichts B\u00f6ses wollte. Er wusste zwar nicht genau, worauf dieses Empfinden beruhte, aber wenn er so dar\u00fcber nachdachte, kam es ihm vor, als w\u00e4re das das erste Mal seit langer Zeit gewesen, dass er von sich behaupten konnte, sich wirklich wohl<\/em> zu f\u00fchlen.<\/p>\n

 <\/p>\n

 <\/p>\n

\u201eWas soll das hei\u00dfen: <\/em>Ich kann nicht zur\u00fcck?\u201c<\/p>\n

\u201eSo wie ich es gesagt habe.\u201c, antwortete Rob und sah mit aufeinander gepressten Lippen zu ihm herab, als wollte er ihm damit sagen, dass er etwas bedauerte, das geh\u00f6rig falsch gelaufen war. Genauso f\u00fchlte sich Crye auch: Da war etwas fehl am Platz. Nicht zuletzt er selbst. Aber Rob schien es ernst zu meinen.<\/p>\n

\u201eWeil ich jetzt \u00fcber euch Bescheid wei\u00df, oder was? Was habt ihr mit mir vor?\u201c<\/p>\n

Rob schloss die Augen und seufzte. Es fiel ihm wohl schwer, die n\u00e4chsten Worte zu finden, aber Crye hatte im Moment wenig Mitleid mit ihm. W\u00e4re er nicht immer noch so kraftlos gewesen, dann w\u00e4re er Rob am liebsten an den Hals gesprungen.<\/p>\n

\u201eEs hat nichts damit zu tun, dass du jetzt wei\u00dft, wer wir sind. Es geht eher um den Ort, an dem du dich befindest. Wer einmal hier war, ist an diesen St\u00fctzpunkt gebunden. Wie erkl\u00e4re ich das am besten?\u201c<\/p>\n

\u201eIch wei\u00df es nicht, aber ich hoffe, dass du es bald<\/em> tust!\u201c<\/p>\n

\u201eFangen wir so an: Wir befinden uns gerade nicht in der Welt, die du kennst.\u201c<\/p>\n

\u201eWas soll das<\/em> denn hei\u00dfen?\u201c<\/p>\n

\u201eEigentlich befinden wir uns nicht einmal in dem Sonnensystem, in dem sich der Planet befindet, von dem du stammst.\u201c<\/p>\n

Crye runzelte die Stirn und sah Rob ungl\u00e4ubig an. Der Junge ist v\u00f6llig durchgedreht.<\/em><\/p>\n

Anders konnte es nicht sein. Rob schien zu sp\u00fcren, dass er ihm seine Geschichte nicht abkaufte und fuhr fort. \u201eWir befinden uns in einer Parallelwelt, die neben dem Universum existiert und dennoch permanent Einfluss auf dessen Gleichgewicht aus\u00fcbt.\u201c<\/p>\n

Parallelwelt? Universum? Gleichgewicht? Ich glaube, dass ich nicht hier sein sollte.<\/em><\/p>\n

\u201eIn dieser Welt hausen nur zwei Arten von Lebewesen: Diejenigen, die die Union unter sich versammelt hat und unsere Todfeinde vom Orden. Wir stehen im Konflikt seit dem Beginn.\u201c<\/p>\n

\u201eMit \u201aBeginn\u2018 meinst du-?\u201c<\/p>\n

\u201eDer Beginn allen Lebens.\u201c<\/p>\n

\u201eDu bist v\u00f6llig <\/em>verr\u00fcckt.\u201c<\/p>\n

\u201eIch k\u00f6nnte es dir beweisen, aber es w\u00e4re besser, wenn du es selbst herausf\u00e4ndest.\u201c<\/p>\n

\u201eUnd du, Jungchen? Wie lange k\u00e4mpfst du schon gegen den Orden? Du bist doch kaum \u00e4lter als ich.\u201c<\/p>\n

Rob lachte und l\u00e4chelte Crye dann eine Weile an, bis er die Augen schloss, einen Moment lang \u00fcberlegte, sie wieder \u00f6ffnete und schlie\u00dflich antwortete: \u201eKeine Ahnung wie lange. Aber ich habe damals in den Tagen des Krieges <\/em>gegen den Orden gek\u00e4mpft. Das war die erste Schlacht, die wir gegen sie geschlagen haben\u201c<\/p>\n

\u201eDie erste Schlacht? Das war dann-?\u201c<\/p>\n

\u201eKurz nachdem die Menschheit beschlossen hat, ihr Wissen \u00fcber die transzendentalen Teilchen<\/em> zu begraben. Ich geh\u00f6re zur zweiten Generation von Menschen nach dem Beginn.\u201c<\/p>\n

\u201eDas wird mir echt zu bl\u00f6d. Du kannst unm\u00f6glich so alt sein \u2013 ist dir das \u00fcberhaupt klar? Du solltest die Hilfe eines Seelendoktors aufsuchen. Wir sind bestimmt auf irgendeinem stillgelegten Fabrikgel\u00e4nde und ihr haltet mich hier fest. Au\u00dferdem quatscht du mir das Ohr ab \u00fcber irgendwelche Teilchen. Ich glaub es einfach nicht.\u201c<\/p>\n

\u201eTranszendentale <\/em>Teilchen. Sie sind die Essenz allen Seins. Alles besteht aus diesen Teilchen.\u201c<\/p>\n

\u201eDu meinst Atome oder so?\u201c<\/p>\n

\u201eNein, noch kleiner. Wesentlich kleiner. Ich spreche hier nicht von Materie allein, sondern von allem, was im Raum enthalten ist. Luft. Zeit. Transzendentale Teilchen sind die Essenz des Universums. Wir glauben, dass das Chaos fr\u00fcher aus diesen Teilchen bestand und sich irgendwann, durch eine gro\u00dfe, zuf\u00e4llige Ansammlung von Teilchen, ein Bewusstsein gebildet hat, das sie kontrolliert und das Universum erschaffen hat. Die Menschen gingen aus diesem Bewusstsein hervor \u2013 sie bildeten sich wahrscheinlich nach seiner Vorstellung von einem Lebewesen. Und wie dieses Bewusstsein k\u00f6nnen die Menschen transzendentale Teilchen kontrollieren. Zumindest konnten<\/em> sie es.\u201c<\/p>\n

\u201eDeshalb kannst du mir sicher auch nicht demonstrieren, wie so etwas funktioniert, was alles, das du sagst, ad absurdum f\u00fchrt.\u201c<\/p>\n

\u201eIch kann<\/em> es dir zeigen. Ich kann es dir sogar beibringen. W\u00e4re das Beweis genug?\u201c<\/p>\n

Crye starrte Rob verdattert an.<\/p>\n

L\u00fcgt er mich eigentlich nur an oder ist er wirklich geisteskrank? <\/em><\/p>\n

Wenn Letzteres der Fall war, so erz\u00e4hlte er Crye gerade voller Leidenschaft das, von dem er glaubte, es w\u00e4re real. Das erschien Crye im Moment am wahrscheinlichsten, denn Rob war wirklich in seine Erkl\u00e4rungen vertieft. War er aber bei klarem Verstand, dann log er ihn sicherlich an, um irgendetwas zu erreichen. Rob k\u00f6nnte ein guter L\u00fcgner sein. Ob er so etwas wohl \u00f6fters machte? Vielleicht war er auch klar bei Verstand und glaubte dennoch an seine Worte? In diesem Fall musste er irgendeiner Sekte angeh\u00f6ren. Die Union<\/em>? Der Orden<\/em>? Das h\u00f6rte sich f\u00fcr Crye unheimlich stark nach Sekten und Glaubenskriegen an.<\/p>\n

\u201eWoran glaubt der Orden?\u201c, pr\u00fcfte Crye.<\/p>\n

\u201eAn das Gleiche, da er genauso alt ist wie wir. Allerdings sind deren Ideale verschieden.\u201c<\/p>\n

\u201eUnd das bedeutet-?\u201c<\/p>\n

\u201eSie glauben, dass die Menschen ein Recht haben, die Teilchen zu kontrollieren.\u201c<\/p>\n

\u201eUnd ihr glaubt, dass sie das lieber nicht tun sollten?\u201c<\/p>\n

\u201eKorrekt.\u201c<\/p>\n

\u201eWarum sollten sie das nicht d\u00fcrfen?\u201c<\/p>\n

\u201eEs ist ganz einfach: Eine Kontrolle \u00fcber die Teilchen ist unglaublich gef\u00e4hrlich. Es ist beispielsweise m\u00f6glich, ab einem bestimmten K\u00f6nnen so viel Schaden anzurichten, dass ganze Planeten darunter leiden w\u00fcrden.\u201c<\/p>\n

\u201eDas verstehe wer will.\u201c<\/p>\n

\u201eIch kann schon nachvollziehen, dass das alles noch verwirrend f\u00fcr dich ist. Es ist, ehrlich gesagt, auch schwer zu erkl\u00e4ren. Nun, stell dir Folgendes vor: Dein Heimatplanet, die Erde, besteht bis in seine kleinsten Bestandteile aus transzendentalen Teilchen. Nun k\u00e4me jemand, der eine so starke Begabung hat, dass er die Teilchen, die in den Grundfesten der Erde sitzen, manipulieren kann. Was w\u00fcrde geschehen?\u201c<\/p>\n

\u201eOkay, ich verstehe es. Zumindest die Logik dahinter. Ihr habt also entschieden, dass so etwas gef\u00e4hrlich ist, und der Orden pocht auf sein Recht, solche Freiheiten zu haben.\u201c<\/p>\n

\u201eSo k\u00f6nnte man es sagen.\u201c<\/p>\n

\u201eGewisserma\u00dfen haben sie Recht. Ihr schr\u00e4nkt ihre Freiheiten ein.\u201c<\/p>\n

\u201eGewisserma\u00dfen haben sie das. Aber auch wir haben Recht. \u00dcberleg mal: Die Menschheit konnte bis zum heutigen Tage bestehen. Sie konnten sogar das Universum bev\u00f6lkern. Ohne<\/em> das Wissen \u00fcber die Teilchen.\u201c<\/p>\n

\u201eWenn du angeblich so alt bist, warum siehst du dann noch so jung aus?\u201c<\/p>\n

\u201eDer K\u00f6rper jeder Person, die bewusst mit den Teilchen im Einklang ist, bleibt auf dem Stand stehen, auf dem er sie am besten kontrollieren kann. Hat ein K\u00f6rper diesen Punkt der perfekten Kontrolle erreicht, halten die Teilchen ihn automatisch auf diesem Niveau. Sagen wir einfach: Ich bin auf dem Gipfel meiner Jugend angelangt. Auf dem H\u00f6hepunkt meiner Entwicklung. Aber in Wirklichkeit bin ich auch schon uralt.\u201c<\/p>\n

\u201eDas h\u00f6rt sich ja super an.\u201c, scherzte Crye und schmunzelte. \u201eNie mehr altern, was? Das haben schon viele Menschen versucht, zu erreichen. H\u00e4tten sie nur mal von den Teilchen gewusst-!\u201c<\/p>\n

\u201eDu glaubst mir immer noch nicht.\u201c<\/p>\n

\u201eIst das nicht verst\u00e4ndlich?\u201c<\/p>\n

\u201eVielleicht wirst du mir glauben, wenn du die Ausbildung begonnen hast.\u201c<\/p>\n

\u201eAusbildung?\u201c<\/p>\n

\u201eDa du dich inmitten eines Konfliktes befindest, der seit Jahrmillionen in einer Parallelwelt ausgetragen wird, kannst du nat\u00fcrlich nicht mehr zu deinem alten Leben zur\u00fcckkehren.\u201c<\/p>\n

\u201eNat\u00fcrlich.\u201c, wiederholte Crye, aber Rob fuhr einfach fort: \u201eDu wirst als Soldat der Union im Kampf, der Taktischen Theorie und der Meditation ausgebildet. Letztere lehrt dich, die transzendentalen Teilchen zu sp\u00fcren und zu kontrollieren. Das Kampftraining basiert auf keiner speziellen Kampfkunst, sondern lehrt dich, die Kontrolle der Teilchen zu deinem Vorteil zu nutzen. Schlie\u00dflich die Taktische Theorie, die f\u00fcr dein Verhalten innerhalb von Missionen unabdingbar ist. Du wirst geschult, zu \u00fcberleben. All dein Denken wird darauf ausgerichtet sein.\u201c<\/p>\n

\u201eDas ist mir zu viel.\u201c<\/p>\n

\u201eDein Training beginnt erst in drei Tagen. Bis dahin kannst du dich ausruhen.\u201c<\/p>\n

\u201eDu willst mich verarschen, oder?\u201c<\/p>\n

\u201eLeider nicht.\u201c<\/p>\n

\u201eWarum k\u00e4mpft ihr eigentlich schon so lange gegeneinander? Warum gewinnt keiner von euch?\u201c<\/p>\n

\u201eWeil niemand gewinnen darf.\u201c<\/p>\n

\u201eWas soll der Bl\u00f6dsinn?\u201c<\/p>\n

\u201eWir dachten, dass die Verbannung der Aufst\u00e4ndischen in diese Parallelwelt unsere Probleme l\u00f6sen w\u00fcrde, aber sie ist irgendwie immer noch an das Universum gekoppelt. Ger\u00e4t das Gleichgewicht hier au\u00dfer Kontrolle, wirkt sich das folglich auf das Universum selbst aus. Die Union ist die eine <\/em>Elite, die sich dazu entschlossen hat, dem Orden in der Parallelwelt Paroli zu bieten, um das Gleichgewicht auszubalancieren. Zerschlagen wir den Orden, kippt es und alles ist verloren.\u201c<\/p>\n

\u201eWarum k\u00e4mpft ihr dann \u00fcberhaupt?\u201c<\/p>\n

\u201eDazu hat sich der Orden entschieden. Das Gleichgewicht zu erhalten und das Wissen \u00fcber die Teilchen unzug\u00e4nglich zu machen: Das ist unsere Aufgabe. Der Orden denkt, seine Aufgabe w\u00e4re es, das Gleichgewicht zu st\u00f6ren, um das Universum in ein Chaos zu versenken, aus dem die Menschen die Teilchen wieder neu erfahren sollen.\u201c<\/p>\n

\u201eDer Orden agiert und ihr reagiert?\u201c<\/p>\n

\u201eRichtig.\u201c<\/p>\n

\u201eIhr seid schon arme Schweine.\u201c<\/p>\n

\u201eDanke f\u00fcr dein Mitgef\u00fchl.\u201c<\/p>\n

\u201eEs war eine Feststellung.\u201c<\/p>\n

\u201eIch mag dich schon jetzt, Crye.\u201c<\/p>\n

\u201eDas beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Ich glaube immer noch, dass du mich f\u00fcr dumm verkaufen willst. Aber im Moment habe ich keine andere Wahl als dir zu glauben. Ich <\/em>bin es schlie\u00dflich, der an dieses Bett gefesselt ist und du bist es, der auf mich herabsieht.\u201c<\/p>\n

\u201eSt\u00f6rt dich das so sehr?\u201c Rob grinste verstohlen, aber es war keine B\u00f6sartigkeit darin. Crye verstand nicht, wie jemand wie Rob so ein reines und ehrliches Grinsen verbreiten konnte, w\u00e4hrend er solchen Unfug erz\u00e4hlte. \u201eMorgen beginnt die Einf\u00fchrung.\u201c<\/p>\n

\u201eEinf\u00fchrung<\/em>? Sagtest du nicht etwas von drei Tagen?\u201c<\/p>\n

\u201eIn drei Tagen beginnt dein Training im Klassenverband. Vorher musst du eine Einf\u00fchrung durchlaufen. Ich werde dich morgen pers\u00f6nlich daf\u00fcr abholen.\u201c<\/p>\n

\u201eIst das dein Ernst?\u201c<\/p>\n

\u201eIch habe jetzt noch etwas Dringendes zu erledigen. Ruhe dich gut aus \u2013 und sei bereit.\u201c<\/p>\n

Damit stand Rob auf und lie\u00df den verdutzten Crye zur\u00fcck. Noch w\u00e4hrend er sich von dem Bett entfernte, schien Cryes Sichtfeld blass zu werden. Das Zuh\u00f6ren hatte ihn m\u00fcde gemacht, die Informationen ihn zu sehr angestrengt. Als seine Kraft ihn dann vollkommen verlassen hatte, schlief er, ersch\u00f6pft von diesem ganzen Nonsens, ein.<\/p>\n

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(Auch als H\u00f6rprobe verf\u00fcgbar)   \u201eDa ist er!\u201c \u201eWir haben ihn.\u201c \u201eIch gehe.\u201c \u201eWarte, Rob! Wir d\u00fcrfen nicht-\u201c \u201eWenn wir uns jetzt nicht einmischen, ist alles vorbei!\u201c \u201eDenk dran: Du darfst nicht so viel-\u201c \u201eIch wei\u00df, ich wei\u00df! Ich bin dann weg.\u201c Rob verlie\u00df den Konferenzraum, der nur vom Licht der Monitore erhellt wurde, und […]<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"parent":166,"menu_order":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","template":"","meta":[],"yoast_head":"\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\n\t\n\t\n\t\n